Neuromuskuläres Training

Selbststeuerung, also die Fähigkeit innezuhalten und überlegt Entscheidungen treffen zu können, benötigt Selbstkontrolle.

Selbstkontrolle besitzt, wer sich im Griff hat, d. h. wer seine Impulse stoppen (hemmen) kann.

Impulshemmung geschieht durch eine Zusammenarbeit von Gehirn und Körper. Neuronale Netzwerke der Impulshemmung im Stirnhirn lösen eine muskuläre Aktion aus, die den Impuls stoppt. Selbstkontrolle erfordert einen neuromuskulären Einsatz. 

 

In einer neuromuskulären Übung, wie z. B. dem Faustdruck, werden die Fäuste mit muskulärem Einsatz willentlich angespannt, zunächst mit niedrigem (ca. 25 % der maximalen Kraft), dann mit mittlerem (ca. 50 %) und dann wieder mit niedrigem Einsatz. Die Spannung wird auf jeder Tonusstufe jeweils eine gewisse Zeit (z. B. 5 bis 10 Sek. lang) gehalten. Damit wird das „Anspannen und Halten“, wie es zum Stoppen nötig ist, intensiv trainiert – sogar auf verschiedenen Spannungsniveaus.

 

Ein neuromuskuläres Training ist also ein besonderes isometrisches und neuronales Training – eine Lerngymnastik, die den neuromuskulären Einsatz direkt trainiert und damit das Stoppen bzw. das Hemmen von Impulsen, also die Selbstkontrolle, unmittelbar fördert.

Schon unmittelbar nach dem Beginn der Faustdruck-Übung bekommen sich unruhige Schülerinnen und Schüler besser in den Griff und werden ruhiger. Deshalb sollte dieses ca. 30 Sekunden dauernde neuromuskuläre Training regelmäßig am Stundenanfang durchgeführt werden.